Unsere Arbeitsgruppe untersucht die Entstehung kosmischer Strukturen, unter Anwendung
theoretischer Verfahren aus der Statistischen Physik, Kinetik, Hydrodynamik und Himmelsmechanik,
in Kombination mit numerischen Simulationen.
Kosmische Strukturen entstehen aus granularen Gasen unter der Einwirkung von Gravitation.
Die hier ablaufenden Prozesse sind essentiell für das Verstaendnis planeterer und
stellarer Staubscheiben - der Geburtsstätten der Planeten.
Eine zentrales Problem ist es die Entstehung von Planeten zu verstehen:
von der einfachen Anlagerung fester Kondensationskeime (bis zu einer Größe von Zentimetern oder Metern)
in einer prae-planetaren Gas-Staub-Scheibe bis zu einer Kette von Instabilitäten
(Cluster-Bildung, lokaler Gravitationskollaps), die über die Bildung größerer Planetesimale
bis hin zur "runaway accretion" der planetaren Embryos fuehren.
Planetare Ringsysteme können als natürliche Labore angesehen werden,
in denen in kleinem Maßstab die Dynamik kosmischer Staubscheiben untersucht werden kann;
wesentlicher Teil unserer Arbeit ist daher der Vergleich mit Beobachtungsdaten aus
Raumfahrtmissionen, etwa der aktuellen Cassini-Mission zur Erforschung des Saturn.